Morgenseiten

welche geschichte. welches wort. bin ich in mir oder außer mir. bin ich verloren oder habe ich mich gefunden. welche wunden muss ich stopfen. mit welchem verschluss mich öffnen? ohne verdruss verlustieren. die einfrierende lust am leben. erheben wir uns gegen uns oder mit uns dagegen. konserviert. dafür die liebe in meiner gunst, unbeholfen. wolf klopft an meine tür: wer hier, wer was. and now i know what a free step is, vorwärts, you never know what you are looking for until you found it. gedankenmüll. müll trennen muss ich. alles muss and everything has changed in myself a transformation is taking place. left our floor. lift up. schreiben um zu leben. leben durch das schreiben. du selbst sein. wer bist du nur, bin ich? ein therapiegespräch. bin ich das mädchen auf der wolke, oder die kriegerin auf dem hügel? bin ich der kleinste funke und das universum? ich bin eine feder. in meinem blickfeld gummi und das blut der yucca-palme.

 Morgenseiten. So nennt Julia Cameron diesen automatischen „Gedankenmüll“ den man morgens ohne nachzudenken auf Papier bringt. Andere nennen es „automatisches Schreiben“. Ein Schreiben, das streng dem Bewusstseinsstrom folgt, ohne den inneren Zensor zu Wort kommen zu lassen. Ich habe die Morgenseiten eine Zeitlang regelmässig geschrieben, jeden Morgen nach dem Aufwachen meine Gedanken auf drei Seiten fließen lassen. Und ich tue es ab heute wieder.  Denn es ist eine wundervolle Technik, um die  Kreativität zu aktivieren und sich von dem ganzen Gedankenwust zu befreien, der bewusst und unterbewusst in uns umherwabert. Das schöne an den Morgenseiten ist: es gibt keine falsche Art, sie auszuüben, denn sie sind nicht als „Kunst“ gedacht. Wobei manchmal ganz interessante Texte dabei entstehen können…
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16 Gedanken zu „Morgenseiten

  1. Mathilda sagt:

    Wann ist bei dir morgens? da schaffe ich gerade mal eine Zeitung lesen und das kostet sehr viel Energie, brauche nämlich lange zum Wachwerden 😉

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    • pillangoblog sagt:

      Du bist wohl kein „Morgenmensch“? Für mich ist das die schönste Zeit des Tages, ich kann gar nicht früh genug aufstehen! Die Seiten schreibe ich dann so zwischen 6:30 und 8:00….weiß nur nicht wie ich das dann mit dem Morgenyoga machen soll, davor oder danach..hach, alltagsprobleme 😉

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  2. Klausbernd sagt:

    Gedankenmüll zu entsorgen finde ich very important, denn er stört speziell bei kreativer Arbeit, indem er einen nicht in den Fluss, jenen Flow, kommen lässt. Die Entsorgung als Morgenübung halte ich für sehr sinnvoll.
    Liebe Grüße von der heute stürmischen Küste Norfolks
    Klausbernd und seine munteren Buchfeen Siri und Selma 🙂 🙂

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    • pillangoblog sagt:

      Schreibst du auch Morgenseiten? Oder wie befreist du dich von dem Gedankenmüll? Liebe Grüße von gerade über den Dächern Berlins auch an Siri und Selma! Mögen buchfeen eigentlich auch Blumen?

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      • Klausbernd sagt:

        Sorry, dass ich jetzt antworte, aber ich fliege übermorgen nach Berlin. Habe gerade mein Haus an Freunde übergeben.
        Ja, ich schreibe auch Morgenseiten und zwar per Hand in in einen Moleskin-Kalender (1 Seite pro Tag). Dieser Kalender gibt mir die Begrenzung von 20 Zeilen vor, was ich hilfreich finde, dass dieses Schreiben nicht ausufert. Und erst nach Schreiben dieser Morgenseite beginne ich „decent writing“ 😉 am Rechner.
        Buchfeen sind mit den Gartendevas und Blumenfee engstens befreundet. Deswegen flattern sie bei mir so oft in den Apfelbäumen herum. Selma bringt fast immer aus dem Garten einen Strauß Blumen mit herein und Siri eine Rose. In Berlin werde ich übrigens auch in einem schönem parkähnlichen Garten wohnen – im Gartenhaus -, der u.a. von einem englischen Gärtner gepflegt wid.
        Liebe Grüße aus dem sonnigen Cley
        Klausbernd

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      • pillangoblog sagt:

        Dann winke ich dir morgen von meinem Balkon rüber ins Gartenhäuschen..wie schön das klingt. Von so einem Häuschen träume ich in letzter Zeit öfter, das etwas abgeschieden in Stille liegt und in dem man nichts anderes tut als Lesen, Blumen gucken, Schreiben und Schlafen. Sind Siri und Selma auch dabei oder hüten sie die Regale und Geschichten? Liebe Grüße aus dem Prenzlauer Berg

        P.S.: die Morgenseiten per Hand zu schreiben fühlt sich für mich oft auch besser an, direkter irgendwie. Wobei ich da nicht den Gedanken nicht so schnell hinterherkomme wie beim Schreiben per Hand

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  3. Sofasophia sagt:

    das machte ich auch eine ganze weile, nun auch wieder, nicht regelmässig, aber doch mit viel freude. es tut soo gut. und ja, danach ist platz da … [egal, wann morgen ist, einfach dann, wenn ich langsam wach werde … als nicht-morgenmensch ist mein morgen manchmal zehn uhr :-)]
    herzlich, soso

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  4. Mika sagt:

    Jaja, so kann man feststellen, was man denkt, ehe man es ausspricht. 😉

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  5. […] Pillangó hat mich inspiriert. Gestern hat sie einen Ausschnitt aus ihren Morgenseite verbloggt. Andere bloggen hin und wieder Ausschnitte aus ihren Automatisch-Schreiben-Séancen. Und ich wage es heute einfach auch einmal, so was ungefiltertes zu bloggen, wie meine heutige Morgenseitenschreibe (die ich ein klitzekleinwenig redigiert habe: enttippfehlert, ein paar Satzzeichen und zwei-drei Wörter eingefügt). Neuestens schreibe ich meine Morgenseiten mit der externen Bluetooth-Tastatur ins iPhone. Ich schreibe nämlich auf Tasten schneller als auf Papier. […]

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  6. Sherry sagt:

    … und dabei ist das hier alles andere als Müll! Danke, Pillángo. Ich finde deine Wortspiele wunderbar, und ich wurde gerade von dir und Soso so begeistert, dass ich das bald wieder machen werde. Ohne Angst. [Hoffentlich.]

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  7. Eine beneidenswerte Unkontrolliertheit …!
    Ich sollte es mal versuchen.
    Thanks!

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