Aus der Vorstadt des Universums

An trüben Märztagen wie diesem würde ich am Liebsten einen Ausflug in die Vorstadt des Universums machen. Der Illustrator Shaun Tan ist da gewesen und hat dort so schräge Stories erlebt, das er gleich ein Buch darüber geschrieben hat: die Tales from Outer Suburbia.  Diese Geschichten sind so schön und skurril, dass ich sie euch einfach vorstellen muss. Weil sie von Dingen erzählen, die den meisten bedeutungslos erscheinen. Oder habt ihr euch schonmal gefragt, was mit den ganzen Zetteln passiert, auf denen kleine Gedichte und Botschaften notiert wurden, Zettel, die in einem Anflug von Scham in Papierkörben, Rinnsalen, U-Bahn-Schächten verschwinden???

Shaun Tan hat sich das gefragt, und wenn ich ihn je treffen sollte, frage ich ihn, was da Großartiges in seinem Kopf abgeht. Und dann bitte ich ihn um einen Lageplan der Vorstadt des Universum, und ob er mir seine Augen und Hände leiht.

Wenn ich dort bin, möchte ich vor dem wortkargen Wasserbüffel stehen und ihn um Rat fragen, auch wenn ich mit seiner Antwort nichts anfangen kann.

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Danach möchte ich Eric, den Austauschschüler, treffen, und mit ihm die Stadt besichtigen. Ich möchte mit ihm Knöpfe vom Boden aufsammeln und Erdnüsse essen und verstehen, was es mit dem „Kulturaustausch“ auf sich hat.

Wenn Eric dann auf unerklärliche Weise verschwindet, setze ich mir eine Taucherglocke auf und tauche wieder ab in meinen heute herrlich unspektakulären Alltag.

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6 Gedanken zu „Aus der Vorstadt des Universums

  1. Alex sagt:

    Ich hab von Shaun Tan noch „The Arrival“ liegen, hab mich aber leider noch nicht intensiver damit beschäftigt. Ich finde seine Kunstwerke toll, auch aus dem Album, das du vorstellst. Der Büffel im Feld ist großartig!

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    • pillangoblog sagt:

      Die Geschichte zu „The Arrival“ reizt mich auch: „A man leaves his wife and child in an impoverished town, seeking better prospects in an unknown country on the other side of a vast ocean. He eventually finds himself in a bewildering city of foreign customs, peculiar animals, curious floating objects and indecipherable languages…“Irgendwie schafft Shaun Tan es, die Stimmungen zwischen den Zeilen einzufangen und in wahnsinnig skurrile und damit eingängige Bilder zu transformieren.

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      • Alex sagt:

        Ja, das finde ich auch. Ich hab mir das Album heute früh mal mit meiner Tochter angeschaut. Sie ist zwar noch zu jung dafür (6 Monate), aber in ein paar Monaten ist es perfekt, um ihr Geschichten zu den Bildern zu erzählen (wenn es nicht ein wenig zu düster ist, wie gesagt, ich hab es mir noch nicht vollständig angeschaut).

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  2. Sofasophia sagt:

    klasse geschrieben! herrlich skurill und verträumt und kreativ. nimmst du mich mit, wenn du gehst? 🙂

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  3. […] wie Gott und den Tod zu illustrieren. Sie ist Belgierin und wurde bereits – wie Shaun Tan – mit dem Astrid Lindgren Memorial Award für ihr Werk  als Kinderbuchillustratorin […]

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