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Montagsmandala

*Montagsmandala* by pillango 2015

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Self-Love and Resistance

In diesen Tagen begegnet mir mein Selbst. Gar nicht so leicht, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten. Viele Vorwürfe, wenig Verständnis. Eine schwierige Kiste. Weglaufen würde ich gern, werde aber nicht davonkommen. Jemand wird mich festhalten und mir ins Gesicht brüllen: „Du musst dein Selbst verteidigen“. Dann werde ich mich vielleicht überwinden und mir in die Augen sehen. Hoffen, dass da irgendwo noch ein Funken Liebe ist.

 

(Keine Angst, ich steh hier nicht mit dem Strick in der Hand. Text und Bild sind ein Mix von Erinnerungen an teils erlebte, teils bei anderen miterlebte Gefühls-Situationen)

 Den Text habe ich diesmal auch eingesprochen. Ihr könnt ihn euch auf Soundcloud anhören. (Und ja, ich saß bei Aufnahme in einer gigantischen Fabrikhalle auf einem Holzstuhl.)
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All you need is love?

Den Valentinstag habe ich konsequent ignoriert. Nicht, weil es keine Liebe gibt in meinem Leben, sondern weil der Tag mich einfach aufregt. Ich weiß, er kann nichts dafür. Wir sind es, die ihn mit kitschigen Liebesgrüßen und zuckersüßen Amerikanern in Herzform aufladen.

Fast hatte ich den 14. weitgehend ohne künstliches Herzweh überstanden. Aber nur fast. Dann kam das Yoga. Und wie es beim Jivamukti Yoga üblich ist, wurde die Stunde von einer Playlist begleitet. Diese stand diesmal ganz im Sinne der Liebe und so kam ich in die Lage, im „nach unten schauenden Hund“ zu All you need is love von den Beatles völlig irritiert in mich reinzuatmen.

Die Irritation schlug später um. Zunächst in Heiterkeit, da ein Lovesong den nächsten in seiner Intensität und Innbrunst übertraf. Und irgendwann, nach vielen „Herz öffnenden“ Asanas (Stellungen) dann tatsächlich in Liebe. In Liebe zu meinem Partner, zu den anderen, zu mir,  zu der Playlist, und vielleicht auch ein kleines bisschen in Liebe zum Valentinstag 😉

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Tapetenstaub

Er sieht mich nicht. Er ist ein Spachtelarm. Schürft unsere Wände frei, damit sie atmen können. Nach all den Jahren, in denen Mieter um Mieter Schicht um Schicht draufgelebt haben.

Ich stehe oben. Auf einer achtstufigen Leiter bin ich dreimeter hoch. Meine hautfarbenen Arme sind überzogen mit winzigen Nieseltropfen weißer Farbe. Vor mir die rohe Mauer. Sie riecht nach feuchter Erde. Wachsen bald Blumen darin wo wir sie freilegen? Sie hat Poren wie meine Haut und rissige Stellen. Mandelfarbene Flecken haben andere hinein gespachtelt. Die Mauer gestopft, damit sie dicht hält.

Meine Fingerspitzen zupfen Tapete von der Decke. Ein Stück halten sie mir vor die Nase: Farbe, Papier und fasrige Holzfasern ein künstliches Holzfasernetz. Ich lasse es auf den Boden segeln, Vergangenes von mir abfallen.

Drüben er, Meter um Meter schürft er seine Bahnen. Und ich, streichle Wände, horche, atme hinein, beobachte die unbeweglichen Adern im Mauerwerk.

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